Elternschaft

Am 14. Mai ist Muttertag.

Laut Wikipedia hat er sich seit 1914 als Tag zur Ehren der Mutter und Mutterschaft etabliert, findet seinen Ursprung jedoch bereits im antiken Griechenland und bei den Römern. In seiner heutigen Form wurde er in zahlreichen Frauenbewegungen und –vereinen geprägt. Sie dienten zum Austausch untereinander, setzten sich für Friedensprojekte wie auch Frauenrechte ein.

Als Begründerin gilt eine amerikanische Methodistin, die im Gedenken an ihre verstorbene Mutter ihre Kirche dazu drängte, allen Müttern am zweiten Mai-Sonntag eine Andacht zu widmen und 500 weiße Nelken zu verteilen (1908). Allerdings hat sie die Kommerzialisierung nicht im Sinn gehabt und sich vom Feiertag abgewendet.

Doch – was ist eine Mutter und was macht sie aus?

Bleiben wir bei Wikipedia – Mutterschaft unterscheidet sich in drei Aspekte: biologische (Eizelle), rechtliche (in Deutschland: Frau, die das Kind geboren hat) und soziale Elternschaft.

Bei der sozialen Mutterschaft wird einem Kind Mutterliebe entgegengebracht und beinhaltet meist auch die Pflege und Erziehung des Kindes. Die Rolle der sozialen und biologischen Mutterschaft muss hierbei nicht zwingend von derselben Person übernommen werden (z.B. Patchworkfamilie, Adoption, Erziehung durch die Großmutter).

Auch in der Bibel finden wir das ein oder andere, z.B. mehrere Anweisungen für christliche Mütter:

24/7 Bereitschaftsdienst

Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder schläfst. (5. Mose 6,6-7)

Engagement

Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Weisung des Herrn! (Epheser 6,4)

Lehramt

Er hat mit Israel einen Bund geschlossen, den Nachkommen Jakobs seine Weisungen gegeben. Er hat unseren Vorfahren befohlen, ihren Kindern davon zu erzählen, damit auch die folgende Generation es erfährt, die Kinder, die noch geboren werden. Und wenn sie selbst Eltern geworden sind, sollen sie es weitergeben an ihre Kinder. (Psalm 78,5-6)

Denkt an den Tag, als ihr am Berg Horeb vor dem Herrn, eurem Gott, gestanden habt. Der Herr hatte zu mir gesagt: »Rufe das ganze Volk zusammen! Sie sollen hören, was ich ihnen zu sagen habe, und sollen lernen, mich und meine Weisungen ernst zu nehmen, die ganze Zeit, die sie in ihrem Land leben. Sie sollen auch ihre Kinder dazu anhalten… (5. Mose 4,10)

Life-Coach

Bring einem Kind am Anfang seines Lebens gute Gewohnheiten bei, es wird sie auch im Alter nicht vergessen. (Sprüche 22,6)

Wir haben mancherlei Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Hat jemand prophetische Rede, so übe er sie dem Glauben gemäß. Hat jemand ein Amt, so versehe er dies Amt. Ist jemand Lehrer, so lehre er. Hat jemand die Gabe, zu ermahnen und zu trösten, so ermahne und tröste er. Wer gibt, gebe mit lauterem Sinn. Wer leitet, tue es mit Eifer. Wer Barmherzigkeit übt, tue es mit Freude. (Römer 12,6-8)

Aufsichtsperson

Und da habt ihr schon die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: »Nimm es an, mein Sohn, wenn der Herr dich hart anfasst! Verlier nicht den Mut, wenn er dich schlägt! Denn wen der Herr liebt, den erzieht er mit Strenge; und wen er als seinen Sohn annimmt, dem gibt er auch Schläge. (Hebräer 12,5-6)

Erzieh deine Kinder mit Strenge, dann kannst du Hoffnung für sie haben; lass sie nicht in ihr Verderben laufen. (Sprüche 19,18)

Kinder neigen zu Dummheiten; strenge Erziehung wird sie davon heilen. (Sprüche 22,15)

Erziehe deinen Sohn mit Strenge, dann wird er für dich zur Quelle der Zufriedenheit und Freude. (Sprüche 29,17)

Pflegedienst

Seid freundlich und hilfsbereit zueinander und vergebt euch gegenseitig, was ihr einander angetan habt, so wie Gott euch durch Christus vergeben hat, was ihr ihm angetan habt. (Epheser 4,32)

Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue (Galater 5,22)

Euch allen schließlich sage ich: Haltet in derselben Gesinnung zusammen und habt Mitgefühl füreinander! Liebt euch gegenseitig als Brüder und Schwestern! Seid gütig und zuvorkommend zueinander! Vergeltet Böses nicht mit Bösem, und gebt Beleidigungen nicht wieder zurück! Im Gegenteil, segnet eure Beleidiger, denn Gott hat euch dazu berufen, seinen Segen zu empfangen. (1. Petrus3,8-9)

Vorbild durch Integrität

Ihr wisst ja selbst, dass ihr auch darin unserem Beispiel folgen sollt. Denn wir haben uns nicht vor der Arbeit gedrückt, als wir bei euch waren. (2. Thessalonicher 3,7)

Nehmt also Gott zum Vorbild! Ihr seid doch seine geliebten Kinder! Euer ganzes Leben soll von der Liebe bestimmt sein. Denkt daran, wie Christus uns geliebt und sein Leben für uns gegeben hat, als eine Opfergabe, an der Gott Gefallen hatte. (Epheser 5,1-2)

Gut, einiges dürfen (und sollten) wir heute nicht mehr wörtlich nehmen; andere Zeiten, andere Sitten halt. Aber mir fällt auf, dass die Worte sich nicht nur an die Mutter richten. Es werden alle angesprochen, sich um Erziehung der Kinder und Nachkommen zu kümmern.

Und auch ich habe für mich festgestellt: Wo wäre ich ohne meinen Partner, meine Eltern, Geschwister, Freunde, die mir mit Rat und Tat (manchmal auch ungefragt) zur Seite standen und mich unterstützten. Ich für meinen Teil bin sehr dankbar für diesen Pool an Helfern.

Deshalb möchte ich die Mutterschaft gerne ausweiten auf Elternschaft.

Wieder eine Begriffserläuterung von Wikipedia – Elternschaft: Im allgemeinen Sinne bezeichnet sie die Gesamtheit derjenigen Elternteile, deren Kinder gemeinsam beispielsweise einen Kindergarten oder eine Schule besuchen, oder die in einem Elternverein organisiert sind: Sie verbindet ihre jeweils gemeinsame Interessenlage an ihren Kindern. Die Elternschaft wirkt über Elternvertretungen an pädagogischen Einrichtungen mit; für sie gibt es auch Elternsprechtage.

Naja, passt doch: eine Gemeinschaft, die durch ihre gemeinsame Interessenlage an ihren Kindern verbunden ist.

Das Gute ist: wir können unsere Gemeinschaft noch ein wenig ausweiten – auf unseren fürsorgenden Vater, der weiß, welche Hilfe wir brauchen, wann Trost, wann Strenge, wann Weisung oder Führung. Auf IHN dürfen wir vertrauen und uns sicher fühlen – als Kind, als Mutter, als kranker oder alter Mensch. Wir sind alle seine Kinder, eine Familie im Herrn.

DANKE an alle „Mütter und Väter“ im Herzen und in der Tat – nicht nur am Muttertag, aber dann ganz besonders und offiziell 🙂

Lilia Janzen